Remseck - die Aldinger, die nie welche sein wollten

Im dritten Teil der Frage "Wer sind Alamunds Erben" beschäftigen wir uns mit der wahren Ironie hinter dem Namen „Remseck“.

 

Teil 1: Aldingen - die Heimat von Alamunds Erben

Teil 2: Pattonville - George Pattons Erben

 

War es das nun also? Allein die Orte Aldingen und Pattonville bilden Alamunds Erbe? Natürlich nicht. Denn aller guten Dinge sind drei. Was ich damit meine ist Folgendes:

 

Als im Jahr 1975 Remseck gegründet wurde, hieß es für immerhin 2 1/2 Jahre ebenfalls Aldingen am Neckar. Zumindest in dieser Zeit durften sich also alle Remsecker dem Namen nach zu Alamunds Sippe gehörig fühlen. Der springende Punkte war aber: Das wollten sie gar nicht! Rivalitäten zwischen den alten Orten machten es auf Dauer unmöglich einen der ursprünglichen Ortsnamen als Name der ganzen Gemeinde zu behalten. Das ist zwar sehr verständlich aber auch irgendwie schade.

 

Umso ironischer ist allerdings der Name Remseck zu sehen. Die Stadt Remseck wurde nämlich nach dem neugotischen Schlösschen Remseck benannt und zwar weil dieses Schlösschen ziemlich genau im geographischen Mittelpunkt der neuen Gemeinde lag. Jetzt frägt man sich natürlich: Na und? Wo soll das hinführen?

 

Nun, das Schloss wiederum wurde nach der hochmittelalterlichen Burg Remseck benannt, die zuvor an derselben Stelle stand aber bereits seit dem 16. Jahrhundert nur noch eine Ruine war. Die Endsilbe -eck ist recht typisch bei Burgen - speziell solchen die auf einem Felssporn erbaut wurden - und wurde erst später beigefügt. Die Burg hieß konsequenterweise ursprünglich schlicht und einfach Burg Rems. Zu Füßen dieser Burg entstand im frühen Mittelalter ein Dorf. Das Dorf hieß infolgedessen ebenfalls wie die Burg einfach Rems. Aus dem Dorf wurde der heutige Remsecker Stadtteil Neckarrems. Die Vorsilbe Neckar- diente dazu, den Ort von anderen, gleichnamigen Orten zu unterscheiden. Diese Vorsilbe ist also gleichbedeutend mit einem nachgestellten am Neckar.

Ergo: Die Namen Remseck am Neckar und Neckarrems haben den selben Ursprung. Um die Gemeinde also ja nicht nach ihrem Ortsteil Aldingen zu benennen hat man sie nach ihrem Ortsteil (Neckar-)Rems benannt.

 

Ich bin ja nun in Aldingen aufgewachsen, mein Vater gar hier im Ort geboren.Auch meine Kinder wachsen hier auf. Eine echte Aldinger Familie? Mehr als das!

Denn mein Großvater wurde in Neckarrems geborem und meine Großmutter in Neckargröningen – alles heute Remseck doch damals eigenständige Gemeinden. Geht man Weitere Generationen zurück, kommen nicht nur zahlreiche weitere Aldinger,  Neckarremser und Neckargröninger sondern auch noch diverse Vorfahren aus Remsecks Ortsteil Hochdorf hinzu. Blicke ich also in meinen Stammbaum, dann darf ich mit Fug und Recht von mir sagen, einer wahren Remsecker Dynastie zu entstammen. Daher freue ich mich hier mal für alle Remser mit, dass ihr Name Pate für Remseck stand. Aber die Ironie des Ganzen sollte man doch mal ansprechen dürfen.

 

Egal, Namen sind Schall und Rauch, oder nicht? Und obwohl echte und aufrechte Aldinger stets durch Rivalität mit echten und aufrechten Neckarremsern "verbunden" waren und sind, so gilt doch für zumindest meine persönliche Herkunftsgeschichte, dass es die Liebe eines Remsers zu einer Gröningerin war, die meine Familie nach Aldingen brachte. Gelebtes Remseck bevor die neue Gemeinde überhaupt gegründet wurde. Hah, wer macht mir das nach?

 

Wenn ich mich also als Teil von Alamunds Sippe sehe, darf es wahrscheinlich jeder in Remseck - sofern man es denn überhaupt möchte.

 

gez. P.M.E.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0